Kaputten Namespace im DFS löschen

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byFrank Piotrowsky

Februar 24, 2010

Kaputten Namespace im DFS löschen

Dieser Artikel beschreibt, wie Sie einen kaputten Namespace im Microsoft Distributed File System (DFS) manuell löschen können.

Das Problem

Es kann vorkommen, dass durch Fehlkonfiguration ein Namespace in einem Verteilten Datei System (Distributed File System, DFS) zerstört wird. Er kann dann nicht mehr abgerufen oder gelöscht werden. Den Namespace aus der Anzeige zu nehmen ist die einzige Option.

Ich wollte den Namespace aber behalten. Dazu versuchte ich ihn wieder herzustellen bzw. neu anzulegen. Doch dieses quittierte mir der Server immer wieder mit der Aussage, dass der Namespace bereits vorhanden wäre und deswegen wahrscheinlich nicht richtig funktionieren würde. Also musste ich den Namespace manuell aus dem DFS löschen.

Die Lösung

Namespace-Freigabe

Die Freigabe eines Namespaces besteht aus 3 Komponenten:

  • Ein Verzeichnis, das freigegeben wird
  • Eine Freigabe auf dem jeweiligen Server auf das Verzeichnis
  • Die Freigabe im Namespace auf dem DFS

Die ersten beiden Komponenten bleiben in dieser Betrachtung außen vor, da sie sowieso vorhanden sein müssen. Uns interessiert hier die Freigabe im Namespace auf dem DFS.

Domänen-Namespace

Ein Domänen-Namespace besteht aus den folgenden Komponenten:

  • Eintragung im Microsoft Active Directory
  • Verzeichnis auf dem Server, der DFS hostet
  • Freigabe auf dieses Verzeichnis
  • Microsoft Windows Server 2000 legt (laut Microsoft) auch noch spezielle Registry-Keys an (Server 2003 konnte ich nicht überprüfen)

So geht's:

1

Den DFS-Dienst stoppen

  • Server 2000/2003: Startmenü->Ausführen (oder Windows-Taste und R gleichzeitig drücken), cmd eingeben und Enter drücken
  • Server 2008: Startmenü (oder Windows-Taste drücken) cmd eingeben und Shift+Strg+Enter (startet jedes Windows-Programm mit erhöhten Rechten – als Administrator ausführen) drücken

net stop dfs eingeben und Enter drücken

2

Registry bearbeiten (nur Microsoft Windows Server 2000 und wahrscheinlich 2003)

  1. 1
    Registry-Editor öffnen (das Programm heißt regedit oder regedit32, gleiche Vorgehensweise wie beim Starten der Kommandozeile aus Punkt 1)
  2. 2
    HKEY_LOCAL_MACHIN\SOFTWARE\Microsoft öffnen
  3. 3
    Den DFSHost Unterschlüssel löschen (laut Microsoft – Wenn dort einzelne Einträge vorhanden sind, sollte man vielleicht nur den betroffenen Namespace löschen. Wie gesagt, konnte ich leider nicht testen. Vielleicht hat damit ja schon jemand Erfahrungen gemacht. Ich würde mich sehr über entsprechende Kommentare freuen).
  4. 4
    Danach HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Services\DFS\Driver\LocalVolumes öffnen
  5. 5
    Dort jeden (laut Microsoft – möglicherweise auch nur die jeweils betroffenen) Unterschlüssel löschen. Auf gar keinen Fall den LocalVolumes Unterschlüssel löschen!
3

Active Directory Bearbeitung

  1. 1
    Active Diretory-Benutzer und -Computer Konsole (kann per Ausführen gestartet werden: dsa.msc) starten
  2. 2
    Auf Ansicht->Erweiterte Features klicken
  3. 3
    Im System-Ordner den Dfs-Configuration Container öffnen
  4. 4
    Im rechten Bereich den betroffenen Namespace löschen
4

DFS neu starten

  • Der DFS kann dann über die DFS-Verwaltung (dfsmgmt.msc) neu gestartet werden
5

Dateien und Freigaben löschen

  • Das Standardverzeichnis liegt unter C:\DfsRoots
  • Hier das betroffene Verzeichnis nebst Freigabe löschen (um die Konfiguration sauber zu haben)

Quelle

Den entsprechenden Microsoft-Artikel finden Sie hier: http://technet.microsoft.com/en-us/library/cc962150.aspx.

Achtung!

Natürlich sollten Sie sämtliche Vorsichtsmaßnahmen treffen – besonders bei der Bearbeitung der Registry. Immer den Schlüssel vorher wegsichern, bevor Sie ihn löschen.

Über Kommentare, Anregungen und weitere Tipps würde ich mich freuen.

Klicken Sie auf das Wort, um die Bedeutung zu sehen

DFS



Über den Autor

Frank Piotrowsky ist IT-Consultant und beschäftigt sich mit der Automatisierung von Arbeitsprozessen, Netzwerkadministration und deren Automatisierung, sowie mit Software-Entwicklung, die ebenfalls in diese Richtung zielt. "Wenn der Computer die Arbeit für Sie erledigen kann, warum sollten Sie sie dann tun?" ist die Philosophie, die hinter dem Thema steckt.

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